
GLOSSAR
Diversität
Diversität kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Vielfalt und Vielfältigkeit. Mit dem Begriff werden individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen beschrieben. Dabei handelt es sich vorwiegend um gesellschaftlich gesetzte Unterschiede wie z.B. Alter, Hautfarbe, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion oder sexuelle Orientierungen. (Quelle: Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung)
Emanzipation
Das Wort Emanzipation bedeutet:
a) Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit; Selbstständigkeit; Gleichstellung.
b) Rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung [der Frau mit dem Mann]. (Quelle: Duden)
Synonyme sind zum Beispiel: Verselbstständigung, Loslösung, Chanchengeleichheit, Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit, Gleichrangigkeit. (Quelle: Duden)
„Die Emanzipation der Frau heißt die vollständige Veränderung ihrer sozialen Stellung von Grund auf, eine Revolution ihrer Rolle im Wirtschaftsleben. (Clara Josephine Zetkin, Politikerin, Friedensaktivistin & Frauenrechtlerin)
Feminismus
Feminismus ist vielfältig und unterscheidet sich. Grundanliegen aller feministischen Strömungen sind die Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit für alle Menschen, die im öffentlichen wie auch im persönlichen Leben verwirklicht werden soll.
Feminismus strebt eine gerechtere Gesellschaft für alle an. (Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung)
„Im Feminismus geht es darum, Frauen eine Wahl zu geben […]. Es geht um Freiheit, um Befreiung, um Gleichbrechtigung.“ (Emma Watson)
Frauenquote
2015 hat der Bundestag das „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst“ beschlossen. Es besteht aus drei Säulen:
1. Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte voll mitbestimmungspflichtiger und börsennotierter Unternehmen, die ab dem Jahr 2016 neu besetzt wurden.
2. Verbindliche Zielgrößen für Aufsichtsräte, Vorstände und oberste Managementebenen in privatwirtschaftlichen Unternehmen.
3. Novellierung der gesetzlichen Regelungen für den öffentlichen Sektor auf Bundesebene.
Auf europäischer Ebene ist in Sachen Geschlechterquote Norwegen Vorreiter. Bereits im Jahr 2003 hat das Land eine Quote von 40 Prozent für Aufsichtsräte staatlicher und börsennotierter Unternehmen beschlossen und für den Fall der Nichterfüllung Sanktionen festgelegt, bis hin zur Auflösung des Unternehmens. Neben Deutschland und Norwegen haben sich mittlerweile neun weitere Länder für Quotenregelungen entschieden. (Quelle: DIW Berlin. diw.de. DIW Glossar.)
Gender-Medizin
Gender-Medizin – oder präziser: geschlechtsspezifische Medizin – bezeichnet in der Medizin die besondere Beachtung der biologischen Unterschiede von Mann und Frau. Sie impliziert eine geschlechtsspezifische Erforschung und Behandlung von Krankheiten. (Quelle: Deutscher Ärztinnenbund).
Gender-Medizin beschäftigt sich mit dem Faktor Geschlecht als Einflussgröße auf Erkrankungen sowie auf die medizinische Behandlung, Forschung und Prävention. Geschlecht meint dabei nicht Mann und Frau als gegenüberliegende Pole, sondern wird als Kontinuum betrachtet, zusammengesetzt aus biologischen und psychosozialen Einflüssen. (Quelle: Medizinische Universität Innsbruck)
Gleichberechtigung
Frauen und Männer sind in Deutschland gleichberechtigt, das heißt sie haben in allen Lebensbereichen gleiche Rechte. (Quelle: BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein universelles Menschenrecht. (Quelle: Bundesregierung.de)
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen definiert Geschlechtergleichheit als eines von 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung. (Quelle: BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Patriarchat
Gesellschaftsordnung, bei der der Mann eine bevorzugte Stellung in Staat und Familie innehat und bei der in Erbfolge und sozialer Stellung die männliche Linie ausschlaggebend ist. (Quelle: Duden)
Privileg
Ein Privileg (von lat. „privilegium“ – Ausnahmegesetz), bezeichnet ein Vorrecht bzw. einen Vorteil, der einer bestimmten Person oder bestimmten Personengruppen zuteil wird. Es gibt viele Arten von Privilegien, die sich durch psychische (z.B. Geschlecht, Hautfarbe, Gesundheit), soziale (z.B. Bildung, Finanzen) oder andere Merkmale ergeben können. (Quelle: Projekt 100% MENSCH)
„Privilegien sind machtvolle Handlungsmöglichkeiten. Privilegierte genießen Vorteile, Vorzüge und Zugänge, wo Andere zurückbleiben, oder benachteiligt werden. Privilegierung erzeugt immer auch Benachteiligung (Diskriminierung) und Diskriminierung erzeugt Privilegierung.“ (Birgit Rommelspacher, Professorin, Psychologin und Pädagogin)
„Privilegien sind sehr oft unsichtbar und werden von denjenigen, die sie haben, nicht bemerkt. […] das führt leicht dazu, dass Privilegierte nicht bewusst ist, dass sie Vorrechte genießen.“ (Ina Kerner, Professorin für Politische Wissenschaft)
Sexismus
Sexismus ist eine Form der Diskriminierung.
Sexismus bedeutet die Benachteiligung, Abwertung, Verletzung und Unterdrückung einer Person oder eine Gruppe aufgrund ihres Geschlechts.
Sexismus ist auch die Vorstellung, dass Geschlechter eine Ordnung oder Reihenfolge haben. Zum Beispiel die Vorstellung, dass Männer mehr wert sind als Frauen. (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung)